Mittwoch, 23. April 2014

Zu Besuch bei:

Rosa

25 Jahre alt // lebt in Leipzig // studiert dort Psychologie im Master //
kommt ursprünglich aus Bayern // hat aber wider Erwarten keinen (starken) Dialekt // Ihr Lieblingsplatz in Istanbul: Tarlabaşı Pazarı  // aber Kadıköy findet sie
auch schön // Ihre Lieblingstätigkeit in Istanbul: essen // geht gut: Datlı Maya, Fähre fahren, den Bosporus anschauen, Straßenkatzen streicheln //
geht gar nicht: volle Tram, bevormundende Typen, schlechte Luft



Rosa wohnt keine 15 Minuten von mir entfernt, im schönen Tophane – bergabwärts der Istiklal Caddesi und nahe dem Bosporus. Sie ist ebenfalls Erasmus-Studentin an der Kültür Üniversitesi  und ist seit etwa 2 ½ Monaten in der Türkei. Genauso lange lebt sie auch schon in dieser Wohnung, im Şirin Apartman – zusammen mit Mehmet, ihrem türkischen Mitbewohner. 

Wie es sich hier auf türkischem Boden so wohnen lässt, das erzählt sie uns hier:







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Şirin = „hübsch“

Sonntag, 13. April 2014

Die Kültür Üniversitesi

Ein Tag auf dem Campus

…ist rar. Soviel sei vorweggenommen. Natürlich gestaltet sich der Stundenplan von Student zu Student unterschiedlich, aber um auf seine Credits zu kommen, kann man mit ein wenig organisatorischem Geschick seine Kurse auf drei Tage verteilen; zumindest in Hinblick auf uns MMP Studenten: Hier wartet die Arbeit zumeist eh außerhalb des Unigebäudes auf einen und so ähnelt ein Tag auf dem Campus zumeist schon einem kleinen Ausflug. An so manchen Tagen kann der Weg zur Uni bis zu einer Stunde dauern – und dann angekommen, sieht Istanbul schon gar nicht mehr aus wie Istanbul. Hier draußen, entlang der Autobahn und in unmittelbarer Nähe des Atatürk Airports, reiht sich Shoppingmall an Shoppingmall und dazwischen befinden sich die drei Unigelände in İncirli, Bahçelievler und Ataköy. Letzterer ist auch der Campus, wo wir Erasmus-Studenten uns herumtreiben.

 

Die IKU ist, wie viele andere Universitäten auch, eine private Einrichtung und besteht erst seit wenigen Jahren. Gegründet 1997 zählt die Uni heute rund 8.800 eingeschriebene Studenten – im Vergleich dazu zählt die Fachhochschule Kiel knapp zweitausend Studenten weniger. Was den Campus betrifft, findet man hier so einiges, was man von „zu Hause“ nicht gewohnt ist: Drehkreuze an den Eingängen des Unigeländes, die (nur) mittels Studentenausweis passiert werden können. Eine Innenarchitektur, die zunächst auch auf eine Shoppingmal schließen lassen könnte. Ein angeschlossener überwachter Parkplatz und ein Kellergeschoss, in dem sich neben Restaurant und Mensa auch ein Starbucks und eine Bankfiliale befinden. Sogar eine eigene Gesundheitsabteilung findet man hier für die erste Hilfe. Für das menschliche Wohl wird also gesorgt.























Ein Tag in der Uni gestaltet sich bei mir so, dass ich pünktlich von zu Hause losfahre und ganz „deutsch“ (zumindest nach hier vorherrschendem Klischeedenken) auf die Minute pünktlich im Seminarraum sitze, um dann noch weitere 15 bis 30 Minuten auf den Unterrichtsbeginn zu warten. Bis sich der Dozent und alle Studenten eingefunden haben, braucht es hier seine Zeit; Man kann sich denken, dass ich es seit der dritten Woche auch nicht mehr so genau mit der Pünktlichkeit nehme. Wie lange der Unterricht dann andauert, dass ist auch ungewiss, zumindest für uns Erasmus Studenten.*

Danach geht es dann zumeist in die Mensa: Hier gibt es neben türkischen Klassikern wie Mantı und Gözleme auch das Tagesmenu für läppische 7 TL, das mit Suppe, Hauptspeise, Beilage und Nachtisch auch zwei Personen satt machen könnte. Plätze zum längeren Verweilen gibt es auf dem Gelände auch reichlich: Besonders die Tische draußen und die kleine Grünfläche laden bei Türk Kahvesi und Mozaik Pasta zum Sitzen, Sonnen und Schnacken ein. Çok güzel! So studiert es sich doch gern.





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Natürlich lässt sich meine Erfahrung bzgl. Stundenanfang
und -dauer nicht pauschalisieren.

***
lokanta = Restaurant
Mozaik Pasta = Kalter Hund
Çok güzel = sehr schön