Sonntag, 9. März 2014

Markttreiben auf dem Cumartesi Pazarι (Beşiktaş)

Ein verregneter Samstag. Lieber zu Hause bleiben? Lieber zu Hause bleiben! Wäre da nicht dieser verlockende Markt in Beşiktaş und mein derzeitiger Besuch, der unterhalten werden will. Also wagen wir uns heraus, bepackt mit Regenschirm und Einkaufsbeutel (der Markt ist schließlich überdacht). Und vor Ort zeigt sich, das Wetter scheint hier niemanden abzuhalten - für kommende Woche muss letztlich eingekauft werden!


Markttreiben – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Bildermeer aus bunten Ständen, vielen Menschen und sehr atmosphärisch anmutenden Lichtquellen empfangen einen hier. Die laute Geräuschkulisse schafft das Übrige, ziehen einen gänzlich in den Bann und wenn man den ersten Moment des Innehaltens überwunden hat, dann will man nur noch eines:  Kaufen! Das liegt an den Produkten, an der Darbietung, an der Hülle und Fülle und an den Verkäufern. In der Türkei nimmt der Begriff des Marktschreiers Gestalt an. Verbales Werben zu kommerziellen Zwecken, so beschreibt es Wikipedia und genau so wird es hier auch betrieben. Preise werden genannt, Ware wird lauthals angeboten – es darf, nein, es soll probiert werden und beizeiten präsentieren sich die Verkäufer auch liebend gerne als Foto-Objekt. “Buyurun, buyurun, buyurun“*** – bedien dich, ist hier die Devise! Und zum Bedienen gibt es ja so allerhand.


Auf der unteren Etage erstrecken sich Stände mit Obst, Gemüse – und wirklich alles sieht fantastisch aus. Tomaten, Artischocken, Knoblauch, Oliven, Nüsse, Brot, Käse, Kartoffeln, Riesenradieschen und noch viel mehr Appetitliches findet man hier. Und alles ist wunderschön in Szene gesetzt – hier hat die Darbietung Konzept. Bewegt man sich langsam nach oben auf die zweite Etage, wird einem noch viel wärmer um das Käuferherz. Nach den Haushaltsartikeln – Geschirr, Kleiderbügeln und Co – findet man oben alles, was (überwiegend) Frau braucht:  Kleidung, Schmuck, Schminke und Schnickschnack für die Seele. Auch Lingerie in Hülle und Fülle wird hier angeboten. In türkischen Schlafzimmern dürfte es nach dem Angebot nicht allzu langweilig zugehen. An kaum einem Stand gibt es ein Halten, und so verbringen wir fast zwei Stunden mit gucken, kaufen und Tüten sammeln. Um die Mittagszeit finden wir den Weg nach draußen und ab ins erste Restaurant. Erst einmal ausruhen bei Mantı und Çay***.




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Buyurun = Greifen Sie zu!/ Bedienen Sie sich!
Mantı = türk. Ravioli in Joghurtsoße
Çay = Tee


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